Einige Eindrücke, was man aus einem 100 Jahre alten Klavier noch herausholen kann:
Der alte Bechstein-Flügel von 1921 hat in seinem langen Leben so manche Blessur abbekommen und das Alter hat seine Spuren hinterlassen. Hier ein Eindruck vom Zustand des Instruments. Die Mechanik ist extrem schwergängig und kann so nicht benutzt werden.
Die Hammerköpfe müssen erneuert werden, die Tastenbeläge sind sehr stark vergilbt, die Saiten teilweise angerostet und müssen erneuert werden. Alle Filzgarnierungen sollten erneuert werden.
Also kommt das Instrument jetzt in die Werkstatt. Es ist ein längeres Projekt, an dem ich einige Monate zu tun habe.
Der Deckel wird zunächst repariert, dann geschliffen und schließlich neu mit Schellack poliert. Das gleiche geschieht mit allen Gehäuseteilen. Ich habe mich dazu entschieden, keinen modernen Lack zu verwenden, sondern alles wie im Originalzustand von 1920 zu erhalten. Ich werde ausschließlich Schellack für die Oberflächen verwenden. Das bedeutet viele Stunden Handarbeit.
Die Tasten aus Elfenbein waren stark vergilbt. Deswegen wurden sie geschliffen, gebleicht und neu poliert.
Die Mechanik musste überholt werden. Die Hammerköpfe wurden erneuert, die Achsen der Gelenke wurden erneuert und die Mechanik neu reguliert und Intoniert.
Die alten Saiten wurden entfernt. Nun kann der Resonanzboden gereinigt werden. Die Filzpolster für die Auflage der Saiten werden erneuert und schließlich kommen neue Saiten zum Einsatz.